• T E S T . B E R I C H T
erstellt am 20.12.2022

Nicht nur von der ergonomischen Ausrichtung her betrachtet: So stellen wir uns das Cockpit von heute vor, sorgfältigste Verarbeitung ist überall sicht- und greifbar, man beachte bitte auch den Ruheplatz für den nicht beanspruchten Kupplungsfuß
Fotos: Franzesco Bolzano

Härtetest Subaru Qutback 2.5i Premium

Feinschliff

Wir durften in den Subaru Outback immer wieder einmal für einen Test/Fahrbericht einsteigen und so die Fortschritte erfahren. Jetzt waren wir mit der bereits sechsten Generation unterwegs - vorwiegend auf Schnee und Eis.

STUBAITAL (at). Viel Platz für Familie und Freizeit, eine höhere Bodenfreiheit und Allradantrieb, Subarus Tausendsassa wusste immer wieder zu beeindrucken. Der auf der neuen Subaru Global Platform aufbauende Outback VI. wartet nunmehr mit  modernerem Design und mit mehr Platz, Komfort und Sicherheit auf. Größer ist er auch geworden.

Das toll gestaltete Cockpit (Bild oben) mit den sinnvoll arrangierten Bedienungseinheiten weiß zu gefallen und ist ein Musterbeispiel einer ergonomischen Ausrichtung. Das Driver Monitoring System warnt bei Ablenkung und Müdigkeit und nimmt automatisch Komfort-Einstellungen wie die Senkung des Beifahrerspiegels bei Rückwärtsfahrt vor.

Ganz toll ist die Kameraarbeit so und so, sie bietet gebührende Sicherheit  (EyeSight) und ist zudem auch in drei Einstellungen via Monitor fahrbegleitend verfügbar. Immer alles im Blick, z.B. wie weit rechts man noch zufahren könnte.

Begegnungen auf engen Straßen verlieren ihren Schrecken, kann man mit dem Outback doch auch in den Tiefschnee (Xmode) ausweichen, im urbanen Bereich kosten Schneehäufen und ungeräumte Parkplätze nur ein freudiges Lächeln.

Besonders beeindruckend: das Lineartronic-CVT-Getriebe wurde extrem verfeinert, es kann voll punkten, das gibt es so nirgendwo. Der unbändige Vorwärtsdrang auch auf rutschigem Terrain sowie die fließende Kraftentfaltung begeistert, der Boxermotor dreht vom Drehzahlkeller schön bis 5.800 U/min, dann ist Schluss, die elektronischen Kennungen des CVT-Achtgang-Getriebes ziehen die Reißleine.

Aber: Selbst ist die Frau/der Mann, mittels der Wippen am Lenkrad können die Schaltimpulse höchstpersönlich gesetzt werden. Unserer Meinung nach bilden das runderneuerte CVT-Getriebe (Lineartronic)  und die Möglichkeit dieses manuell zu schalten eine tolle Einheit. Wer es gerne etwas gemütlicher hat, darf ja auf Schaltstufe D setzen und das Gaspedal streicheln wie gewünscht. In beiden Fällen ist dennoch Obacht angesagt, in Nullkommanix wird ein Geschwindigkeitsbereich erreicht, der in der Alpenrepublik nicht mehr toleriert wird.

Die extrem herausfordernde Strecke nach Hochzirl mit ihren Kehren und Glatteis meisterten wir mit dem Subaru Outback souverän. Minus 16 Grad an "Temperatur", da nahmen wir das beheizbare Lederlenkrad ebenso gerne wie die beheizbaren Ledersitze vorne und hinten. Bei solch extremen Temperaturen kann es dann schon vorkommen, dass EyeSight kurzfristig nicht funktioniert (beschlagene oder zugeschneite Kameras).

Auf der Autobahn: Der Subaru Outback verhält sich souverän, hält die eingegebene Geschwindigkeit und den Abstand zur Vorderfrau/zum Vordermann, lenkt selbst und fährt eigenständig dem vor ihm fahrenden Fahrzeug nach. Da kommt uns das Fahrerüberwachungssystem gerade recht - Übermut tut selten gut.

Kommen wir zum Spritverbrauch: Auf der Tiroler Autobahn mit ihrem IGL sind 105 km/h vernunftgemäß die Spitze, das sind dann 1.600 Umin im achten Gang, da ist der Verbrauch vernachlässigbar. Im Testbetrieb gesamt waren es 7,4 Liter auf hundert Kilometer. Das geht in Ordnung, waren doch Winterbereifung, Schneefahrbahnen und Ausflug auf die deutsche Autobahn inklusive.

Die Grundstruktur des neuen Outback erhöht aber nicht nur die Steifigkeit und Crashsicherheit, sondern wirkt sich auch spürbar auf Fahrspaß und -komfort aus. Bereits angerissen: "EyeSight": Das vielfach ausgezeichnete Fahrerassistenzsystem verfügt unter anderem über ein Notbremssystem vorne und hinten, Totwinkel-, Spurhalteassistent und Querverkehrswarner, das wollen wir der Vollständigkeit halber anführen.

Rundum gefällig: Die schlanke Linienführung sowie die Heck- und die Frontpartie mit aktuellem Kühlergrill samt Chromeinfassung. Die robuste Dachreeling ist zudem für große Abenteuer bestens gewappnet

Die Abschlussfahrt führte uns von Schönberg nach Mutterberg zum Stubaier Gletscher inklusive Kopfsteinpflastertest durch Neustift. Da schlägt nichts durch, da scheppert nichts, der Subaru Outback vermittelt auch diesbezüglich höchste Qualität.

Für beste Traktion sorgt der permanente Allradantrieb. In Verbindung mit der 213 Millimeter hohen Bodenfreiheit meistert der Outback nahezu jedes Terrain, selbst tiefer Schnee stellt dank dem dualen X-Mode Allradmanagement keine große Herausforderung dar. Wird ein Hindernis erkannt und es kommt vom Chauffeur keine Reaktion, dann bleibt der Outback auch einmal automatisch stehen, stur wie ein "sprichwörtlicher" Esel.

Unerschütterlich
Um das Fahrverhalten auszuloten begaben wir uns aufs Glatteis. Fazit: Der Subaru Outback ist auf leichtes Übersteuern ausgelegt und somit jederzeit gut beherschbar. Mit leichten Lenkbewegungen ist er auf Linie zu halten. Schlägt das Rennfahrerherz durch, dann kann mit leichtem Gaseinsatz ein Drift eingeleitet und durchgezogen werden. Spielerisch, da im Extremfall über die Bremsanlage mit ihrem feinfühlig einsetzenden ABS wieder Stabilität gefunden wird.

Agil: Trotz der geländetauglichen Bodenfreiheit wieselt der Outback stabil durch Kurven, über Land- und Bundesstraßen. Wir kamen uns vor wie Mario Kart auf der Carrera-Bahn,  wie auf Schienen und mit einem Vortrieb wie aus einer Sehne. Dabei bleibt die  Kombi-Limousine selbst stoisch ruhig, hebt sich nicht aus den Federn, von unliebsamen Begleiterscheinungen keine Spur. So wie es sich gehört - eben subarutypisch.                                                             

FRANZ WEICHINGER

TECHNISCHE DATENSubaru Outback 2.5i PremiumMotor: Vierzylinder-Boxer-Benzinmotor/KetteAntrieb: Allrad/Achtgang-AutomatikHubraum: 2.498 ccmMax. Leistung: 124kW/169 PS/5.800 U/minMax. Drehmoment: 252 Nm/4.000 U/min Höchstgeschwindigkeit: 198 km/hBeschleunigung: 0 bis 100 km/h in 10,2 sekBereifung: 225/60 R18 Continental WC Testverbrauch auf 100 km: 7,4 Liter SuperMitwelt: C02-Emission: 193 g/km (WLTP) Anhängelast: 2.000 kg (gebremst)Testwagen-Preis: 53.490,- inkl NoVa/MwStGarantie: Fünf Jahre/bis 200.00 km

Den Blitzeiswarnungen des Verkehrsfunks begegneten wir bergab mit der Motorbremse (manuelles Schalten) oder mit der automatischen Bergab-Steuerung. Das komplette Potential des permanenten Allradantriebs (S-AWD) auszuloten ist allerdings kaum möglich, da die Vernunft Einhalt gebietet