T E S T • auto-motor-special 02/2022
erstellt am 20.01.2022

Im Einklang: Stilsicher vermittelt der neue Subaru Forester Robustheit - als "Arbeitstier" hoch geschätzt, verschweißt die Sport Edition gelungene Optik mit Fahrvergnügen
Fotos: igm/weichinger

Fahrbericht Subaru Forester e-Boxer SE

Kultfürst

Einmal Subaru, immer Subaru: Haben Sie einmal versucht, einen gut "Gebrauchten" des japanischen Allradspezialisten zu kaufen? Sie werden nicht fündig werden, die Besitzerinnen/Besitzer geben einen solchen einfach nicht mehr her.

TELFES (at). Wie unser Nachbar, der Hermann: Verständlich, höchste Qualität über ein Vierteljahrhundert bleiben wir einmal beim Forester, spricht sich herum. Subaru-Modelle waren/sind regelmäßig auf Höhe der Zeit, wenn nicht überhaupt Vorreiter, wie wir uns beim aktuellen Test unseres Kultfürsten höchst persönlich überzeugen konnten.

Automatisieretes Fahren greifbar
Die Assistenz- und Sicherheitssysteme (Eye Sight z.B.) wurden weiter entwickelt und so ausgefeilt, dass man sie nicht mehr missen möchte. Unterstütztes Fahren bis hin zum teilautonomen Cruisen - alles selbstverständlich und watscheneinfach. Da drücken wir die zwei Knöpfe im Dachhimmel keine drei Sekunden lang mehr, um irgendwelche Assistenten auszuschalten. Aber die Möglichkeit besteht.

Hochwertig der Innenraum, viel Platz für Passagiere und ein nochmals gewachsener Laderaum: 509 Liter sind es bei umgeklappter Rückbank. Legt man die Sitze komplett um erhöht sich das Gepäckvolumen sogar auf 1.779 Liter, was zu einer knapp zwei Meter langen Ladefläche führt. Da müssen dann auch die Abfahrtsbrettln nicht mehr aufs Dach geschnallt werden.

Mit einer Bodenfreiheit von 22 Zentimetern ist der Subaru Forester e-Boxer bestens für Offroad-Abenteuer gerüstet, verbessertes X-Mode ("Snow/Mud“ und "Deep Snow/Mud“) nimmt unwirtlichem Wetter und haarigem Untergrund den Schrecken

Schon das hochsportliche, im Durchmesser kleine Multifunktions-Lederlenkrad steigert die Vorfreude auf anstehende Testfahrten. Hinter dem Steuer Platz genommen, kommt nach den ersten rasanten Kurvenfahrten Staunen auf. Der allradangetriebene Forester wieselt um die Ecken wie ein Kart, und dies trotz der hohen Bodenfreiheit und der doch beachtlichen Größe.

Wir wiederholen uns gerne, es kommt unmittelbar rennsportliches Feeling auf. Keine Wankbewegungen, kein Versetzen beim in die Kurve-Hineinbremsen, eine Straßenlage wie das sprichwörtliche Brett. Bezüglich Handling und Kurvenverhalten gibt es absolut nichts zu bemängeln, die Bremsanlage spielt ebenfalls mit: auch nach rasanten Bergabfahrten war kein Nachlassen der Leistung zu bemerken.

Leichtes Übersteuern ist provozierbar, wir haben dies auf auf Schnee und Eis ausgekostet, mit leichten Gegenlenkbewegungen spurten wir dann die gewünschte Richtung.

Der direkteinspritzende Zweiliter-Boxer-Benzinmotor sorgt in Zusammenarbeit mit mit dem auf dem Lineartronic-Getriebe platzierten Elektromotor für rasches Vorankommen aus jedem Drehzahlbereich heraus. Hier darf sich der Chauffeur zudem konstruktiv einbringen, indem er dem Siebengang-Automatik-Getriebe via Schaltwippen auf die Sprünge hilft.

Auswahl für Feinspitze
Per Knopfdruck kann über das Motormanagementsystem SI-Drive - dessen Funktion wurde nochmals verbessert - zwischen intelligentem und sportlichem Beschleunigungsverhalten gewechselt werden. Ein agileres und reaktionsfreudigeres Fahrverhalten ist die Folge, wir empfehlen zum praktischem Selbstausprobieren eine Fahrt auf der Brenner-Bundesstraße (oder eines der Testzentren im Lande).

Der Subaru Forester ist absolut langstrecken-, schreib: hochgeschwindigkeitstauglich (gut 190 km/h), kann kurzzeitig aber auch rein elektrisch bewegt werden. Ab Stillstand, bzw. bei niedriger Geschwindigkeit, treibt der Elektromotor das Fahrzeug alleine an und sorgt so für leises und emissionsfreies Fahren. Die e-Verstärkung sorgt für effizientes Vorwärtskommen und senkt demgemäß den Sprit-Verbrauch, der trotz Testbetrieb, Winterbereifung und Winterbedingungen unter acht Liter Superbenzin auf hundert Kilometer gehalten werden konnte.

Trotz der sportlichen Abstimmung schluckt der Forester Weideroste oder Kopfsteinpflaster ohne Gepolter. Almbesuche oder Fahrten durch die Innenstadt (ohne Immissionen!) können jeweils stressfrei absolviert werden.

Das Driver Monitoring System haben wir schätzen gelernt, es warnt nicht nur vor Ablenkung und Übermüdung, sondern justiert auch Sitzposition, Außenspiegel und Klima-Einstellungen auf die Präferenzen des Fahrers (Gesichtserkennung). Gestensteuerung (Klima) hat ebenfalls Einzug in den neuen Forester gehalten und ergänzt die Sprachsteuerung.

Unter den zwei Augen (EyeSight-Stereokamera) über uns fühlten wir uns so und so geborgen, weitere Kameras und zusätzliche Features agieren zudem als Schutzengel, wir heben hier als Beispiel das weiter verbesserte "Pre-Collision Braking System" heraus.

Neu dazu gekommen sind noch: automatische Notlenkung, adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Fahrspurzentrierung sowie ein optimierter Spurhalteassistent, der auch Gras oder den Straßenrand erkennt.

Das Glas-Schiebedach sorgte dafür, dass die große Freiheit, die mit dem Forester ausgekostet werden kann, in den Fahrgastraum einzog. Die Robustheit des Foresters wurde im Testbetrieb immer wieder erlebt und ist auch offensichtlich, z.B.: bei den Türen und dessen massiven Beschlägen bzw. Führungen.

Ach ja, Sie wollten noch wissen, was unser Nachbar, der Hermann, beruflich macht? Er ist Rettungssanitäter und im ganzen Land bekannt. Neben sicherem Vorankommen setzt er auch auf hundertprozentiges Vernetztsein ...

Wir wollen diesen Aspekt natürlich nicht auslassen und zitieren ausnahmsweise den Pressetext: "Beste Konnektivität garantiert im neuen Forester das 8-Zoll-Infotainmentsystem mit Navigationsfunktion, das mit Apple CarPlay und Android Auto kompatibel ist."

FRANZ WEICHINGER

TECHNISCHE DATENSubaru Forester 2.0i e-Boxer Sport EditionMotor: Hybrid Benzin-/ElektromotorAntrieb: Allrad, Siebengang-AutomatikHubraum: 1.995 ccmMax. Leistung: 110kW/150 PS/5.600 U/minMax. Drehmoment: 194 Nm/4.000 U/min e-Motor-Leistung: 9,4 kWHöchstgeschwindigkeit: 195 km/hBeschleunigung: 0 bis 100 km/h in 11,5 sekBereifung: 225/55 R18 Testverbrauch auf 100 km: 7,9 Liter SuperUmweltschutz: C02-Emission: 185 g/km (WLTP) Anhängelast: 1.870 kg (gebr.)Testwagen-Preis: € 46.490,- (inkl NoVa/MwSt)

Freut nicht nur Motorsportler, die erlaubte Anhängelast von 1870 Kilogramm