Fahrbericht Škoda Kamiq g-tech
Pfennigfuchser
Wir waren in den Bergen Tirols unterwegs und unternahmen Ausflüge auf Autobahnen, auch Tiefgaragen suchten wir heim - ausschließlich im Erdgasbetrieb. Wir verbrauchten keinen Liter Benzin, obwohl der Kamiq g-tech solchen mit sich führen kann.
TELFES/BAD TÖLZ (at/de). Neben dem Gas- verfügt das gasbetriebene Škoda-Kamiq-Fahrzeug auch über einen Benzintank. Für Notfälle, falls keine Erdgastankstelle anfahrbar sein sollte, nehmen wir an. Dieses Problematik stellte sich bei unseren Test-Ausfahrten nicht. Auch bei längeren Überlandpassagen war immer eine Gastankstelle in der Nähe.
Mehr oder weniger zufällig, wir haben bewusst keinen Fahrplan ausgereizt, wollten uns überraschen lassen. Die Überraschung ist im positiven Sinne gelungen, es sind genügend Erdgastankstellen im Lande. Nach Begleichung der Tank-Zeche, diese bewegt sich im Normalfall in einer Höhe von 9 bis 13 Euro, können bis zu 300 Kilometer rein erdgasmäßig abgepult werden.
Bleiben wir ganz kurz förmlich: Treibstoffkosten sinken bei Erdgasfahrzeugen im Vergleich zu Fahrzeugen mit stärker gebräuchlichen Kraftstoffen um gut fünfzig Prozent. Erdgasfahrzeuge emittieren keine Feinstaub- und Rußpartikel, weitere Emissionen fallen kaum ins Gewicht. Von Ergasfahrzeugen geht auch keine Zusatz-Gefahr aus, so darf, allen Unkenrufen zum Trotz, beispielsweise in Tief- und sonstige Garagen uneingeschränkt eingefahren und geparkt werden.
Der quer eingebaute g-tech-Dreizylinder-Turbo-Motor hat 999 ccm und ist großteils identisch mit dem 95-PS-Basisbenziner. Der Erdgasmotor leistet zwar fünf Pferdestärken weniger, diese lassen sich aber auf Grund des ausgezeichnet untersetzten Sechsgang-Getriebes leicht verschmerzen.
Von Null auf Hundert vergehen 12 Sekunden, auch die V-max von 180 km/h kann sich sehen lassen. Nicht nur die Fahrwerte überzeugen, das Testfahrzeug punktet auch mit umfassender Ausstattung und den vielen Extras, die allerdings den Preis schon in die Höhe treiben.
Es ist jedenfalls alles vorhanden, was gut, sicher und luxuriös ist: adaptiver Tempomat, sämtliche Assistenzsysteme bis hin zu Park- und Notbremsassistenten, Sitzheizungen vorne, Panorama-Glasdach.
Mit den vier Fahrmodi: Eco, Normal, Sport und Individual können zudem wohl sämtliche automobilen Vorlieben von Generationen einer Großfamilie - vom Opa bis zum Enkel - umfassend abgedeckt werden.
Nach dem coronabedingten Ausfall unserer bevorzugten Teststrecke über den Jaufenpass hielten wir uns vorwiegend auf der alten Römerstraße mit ihren unzähligen Kurven und Kehren auf. Aufgefallen ist: den Drehzahlkeller mag der Erdgas-Murl nicht. Untertouriges Fahren ist nicht seins, aber ab 2.200 U/min fühlt er sich pudelwohl. Ungetrübeten Fahrspaß gibt es im Sportmodus, immer im Hinterkopf, dass sich die Treibstoffkosten vernachlässigbar zu Buche schlagen.
Sauber aufgeräumt ist der Innenraum, klassisch schön Armaturen und Armaturentafel. Klare Linienführung und ergonomische Ausführung herrschen vor, Flugzeugaffinität inklusive: die aufklappbaren Tischchen, die in den Rücklehnen der Vordersitze integriert sind, erfreuen groß und klein.
Herausheben wollen wir auch hier hier den automatisch ausfahrenden Schutz, der den Türkanten an neuralgischen Stellen die Schärfe nimmt. Kommt auch der Mitwelt zu Gute.

TECHNISCHE DATENŠkoda Kamiq g-tecMotor: Dreizylinder-TurbomoztorAntrieb: Frontantrieb/Sechsgang-SchaltungHubraum: 999 ccmMax. Leistung: 66kW90PS/4.000 U/minMax. Drehmoment: 160/2.000 U/min Höchstgeschwindigkeit: 180 km/hBeschleunigung: 0 bis 100 km/h in 12 sekBereifung: 205/55 R17 Pirelli Sottozero Winter Testverbrauch: 4,1 kg/100 km C02-Emission: 102 g/km (Zulassungsschein) Testwagen-Preis: € 31.940,60 inkl Abgaben Basis-Preis: € 25.630 inklusive Abgaben
Die Robustheit des Testfahrzeuges konnte laufend erlebt werden. Die Škoda-Ingenieure vermitteln diese bewusst, so setzen z.B. ABS und Notbremsassistent gut merkbar und keinesfalls zögerlich ein. An der Bremsleistung lässt sich nichts bemängeln, allein der Optik wegen könnten die hinteren Brems-Scheiben größer dimensioniert sein, die Siebzehnzöller hätten es sich verdient